Dario Casalini führt seit 2014 in dritter Generation das italienische Wäscheunternehmen Oscalito mit 80 Mitarbeitern. Sein Masterplan war die Leitung des Familienunternehmens nicht. Dario hat Jura studiert und war bis zum Zeitpunkt der Übernahme als Dozent für Öffentliches Recht tätig. Trotzdem hat er sich mit über 100 Prozent an seine neue Aufgabe gemacht und es geschafft, dem Traditionsunternehmen eine ordentliche Portion Zeitgeist einzuhauchen ohne die nachhaltigen Prinzipien, die DNA des Familienunternehmens, zu vernachlässigen.
Kleidung darf nicht nur schön sein. Eine möglichst transparente Nachvollziehbarkeit zu Herkunft und Produktion, zu Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards sollte selbstverständlich sein. Dario Casalini
Denn Nachhaltigkeit ist bei Oscalito kein Trend. Nachhaltigkeit ist bei dem Turiner Unternehmen fixer Teil der Unternehmenskultur. Von Anfang an. Seit 1936. Genauso wie Made in Italy. Und zwar nicht nur der letzte Arbeitsschritt. Weben, Schneiden, Nähen, Färben und Veredeln – produziert wird inhouse im eigenen Werk in Turin vom Garn bis zum fertigen Kleidungsstück. Transparenz pur.
Die fünf Oscalito-Säulen: Qualität, Italienität, Natürlichkeit, Luxus, Ethik.
Eingesetzt werden für die Unterwäsche (Damen und Herren) und Daywear (Rollis, T-Shirts mit langem und kurzem Arm) wann immer möglich recycelbare und biologisch abbaubare Naturfasern sowie Fasern natürlichen Ursprungs. Es kommen Woll-Seidengemische oder jeweils in Reinform, Cashmere/Seide, Leinen sowie ägyptische Makobaumwolle zum Einsatz, aus der Oscalito ein eigenes, wärmeisolierendes Material entwickelt hat. Ist eine Naturfaser nicht möglich, wie bei der Spitze (recyceltes Polyester bzw. Polyamid), werden Materialien mit möglichst hohem Nachhaltigkeitsgehalt verwendet.
Gut zu wissen: Jedes Jahr fertigt Oscalito eine Capsule Collection aus übriggebliebenen Materialien vergangener Saisons.
Bei Oscalito geht es um den Respekt für Mensch und Umwelt über die gesamte Lieferkette hinweg. Vom Anbau des Rohstoffs bis zur Abfallentsorgung. Denn, so Dario Casalini, von Nachhaltigkeit könne man nur sprechen, wenn alle Schritte der Lieferkette entsprechende Kriterien erfüllen. Die Kriterien für „Made in Italy“ gingen für Oscalito nicht weit genug. Deshalb nutzt das Turiner Traditionsunternehmen seit 2013 die RFID-Technologie. Konsument*innen können so alle Produktionsschritte via Etikett lückenlos und transparent zurückverfolgen.
Oscalito steht für eine authentische Made in Italy-Lieferkette
Und es gibt noch mehr: Seit 2021 folgten zahlreiche Zertifizierungen – GOTSund Mulesing free sind eingeführt. Made in Green by Oeko-Tex stehen auf der Agenda 2022. Produziert wird mit erneuerbarer Energie. Für die Verpackung kommen nachhaltige und recycelte Materialien zum Einsatz.
Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf unserem Planeten, für das eine „zweite Haut“ tragen muss, um ihn zu schützen, um die verschiedenen klimatischen Bedingungen zu überleben. Diese Haut muss modisch, trendy und gleichzeitig so bequem und vielseitig wie möglich sein.
Zufrieden mit dem Status Quo? Das ist man bei Oscalito eigentlich nie. Immer wieder wird überprüft, nachjustiert und neue Ziele in verschiedenen Bereichen Richtung noch mehr Nachhaltigkeit gesetzt. Next steps? Oscalito möchte Unterwäsche auf Maß anbieten, um den Tragekomfort seiner Kollektion nochmals zu erhöhen. Die Idee, einen Stickerei-Service anzubieten, der Tragespuren an Lieblingsstücken kreativ integriert, zielt auf die Verlängerung des Lifecycles an. Ja, so geht konsequente Nachhaltigkeit.
Und was bedeutet Oscalito? Das ist eine Abkürzung für den Firmengründer Osvaldo Casalini Lino Torino.
Leider nur auf italienisch erhältlich: Das Buch „Vestire buono, pulito e giusto. Per tornare a una moda sostenibile“ (Slow Food Editore) von Oscalito CEO und Branchenexperten Dario Casalini. In dem er Slow Food-Prinzipien auf die Textilindustrie überträgt.
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Oscalito hat einen klaren Fokus auf alles was direkten Kontakt mit der Haut hat. Die zweite, separate Linie Natyoural ergänzt das Sortiment um DOB (Damenoberbekleidung).
