München, London, Paris, Mailand, Trebaseleghe, Antwerpen, Salzburg, Singapur, Shanghai, Jinshan, Luzern, Jemnice und Porto. Die Liste der Orte, an denen Christine Overbeck seit ihrem Modedesign Studium (Istituto Marangoni) tätig war, lesen sich wie eine Weltreise. Die C/OVER-Gründerin ist viel herumgekommen. Und sie hat viel Erfahrung mitgebracht von ihren Stationen bei u.a. Moncler, Balenciaga, Daniel Andresen Antwerp und Steffie Christiaens.
Strick ist für mich eine nie endende Faszination. Es gibt so viele Techniken, Innovationen und Möglichkeiten, etwas zu schaffen. Christine Overbeck.
Dass Christine, die auch einen Master in Produktdesign und -management mit Spezialisierung im Fachbereich Textil an der Universität Luzern (Schweiz) hat, so vieles richtig – und vor allem anders – macht, ist nicht verborgen geblieben. Auszeichnungen gab es für Christine aber schon vor Beginn ihres Arbeitslebens. Ihre Abschlusskollektion wurde mit VOGUE TALENT 2009 ausgezeichnet. Es folgten Ausstellungen in Moskau und Stipendien in Singapur, Shanghai und Florenz. Beim Aufbau ihres Labels von C/OVER, das 2021 in München an den Start gegangen ist, wurde Christine von der EU Kommission finanziell gefördert und gecoacht.
Was sich Christine auf ihre Agenda geschrieben hat?
Arbeit mit einer Zero Waste Technik um Müll im Produktionsprozess zu vermeiden
Schaffung einer neuen Strickästhetik durch zeitgeistig umgesetzte Vintage-Muster
Kosteneinsparung durch Verkürzung der Wertschöpfungskette
Innovatives Design für abfallfreie Produktion
On-demand und Made-to-Measure-Produktion, um Überproduktion zu vermeiden.
Das erste C/OVER Kleidungsstück? Ein neu interpretierter Klassiker. Christine hat dem kleinen Schwarzen jede Menge innovativen Zeitgeist eingehaucht. Entwickelt und programmiert mit der neuesten Stricktechnologie. Weiterentwicklung ist schließlich Christines Steckenpferd. Für diese Linie aus saisonlosen Strickstücken arbeitet die Münchnerin mit der Ganzkörperstrick-Technik an Rundstrickmaschinen in Portugal.
Drahdi, das Strickkleid, kommt fertig aus der Maschine. Kein Zuschneiden. Kein Nähen. Kein Müll.
Plus maximaler Komfort, weil es sich jedem Körper anpasst.
Dieser Zero Waste Ansatz zieht sich konsequent durchs Konzept: Am Ende des Tragezyklus kann Drahdi nämlich an Christine zurückgesendet werden. Was dann passiert? Das Material ist biologisch abbaubar und wird von der Designerin fachgerecht recycelt. Derselben Idee folgt ihr aktuellstes Projekt reC/OVER. Weil Textilien eine kostbare Ressource sind, werden sie in neue Lieblingsstücke verwandelt. Kollektionsstücke, die aus wiederverwerteten Textilien wie Vintage-Stoffen und Preloved Fashion hergestellt werden. An diesem Prozess beteiligt sie auch Kund*innen und ruft dazu auf, Kleidungsstücke abzugeben, die gemeinsam umgestaltet werden können.
Gut zu wissen:
Mit ihrem innovativen Strickkonzept wendet sich Christine Overbeck nicht nur an Endverbraucher*innen. Ihre Kompetenz stellt sie auch anderen Unternehmen zur Verfügung (B2B). In Zusammenarbeit mit der portugiesischen Schmuckdesignerin Rita Botelho ist die Ohrringlinie FIO entstanden. In ihrem Münchner Studio stehen zwei Strickmaschinen. Hier ist u.a. auch die farbenfrohe, handgefertigte Schalkollektion aus nachhaltigem Mohair entstanden.