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Thomas Mur

Erweiterung des Biolife-Konzeptes – Interview mit Messe-Direktor Thomas Mur

Das Konzept „bio“, „regional“ und „fair“ ist endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Daran orientiert sich die Biolife mit der Erweiterung der Produktpalette um die Thema Einrichtung Naturkosmetik und Mode. Klar, dass wir mit der GREENSTYLE (auch) diesmal wieder dabei sind.

Wie haben wir uns gefreut, als wir 2020 verkündet haben, dass im November desselben Jahres zum zweiten Mal die GREENSTYLE @ Biolife Bozen machen werden. Das sollte das analoge, echte, reale Comeback nach Monaten des digitalen Daseins werden. Wie so viele Veranstaltungen musste auch die Biolife abgesagt werden. Aber so schnell geben wir nicht auf: Deshalb werden wir im November 2021 einen weiteren Versuch unternehmen und planen deshalb einen erneutes Messe-Comeback. Die GREENSTYLE wird Teil der inzwischen neu ausgerichteten Biolife, die ab sofort einen stärkeren Fokus auf nachhaltige Mode (GREENSTYLE), Beauty- und Lifestyle-Themen legen wird.

Dass wir mit der GREENSTYLE im November 2019 dazu beigetragen haben, dass die Biolife sich noch stärker in Richtung Lifestyle entwickeln möchte macht uns natürlich schon ein wenig stolz…

Thomas Mur
© 2 x GREENSTYLE & Marco Parisi

Dazu haben wir mit Thomas Mur, Direktor Messe Bozen AG. gesprochen:

GREENSTYLE: Im Rahmen der Biolife 2021 ist das Messe- und Konferenzformat GREENSTYLE als Pop-up das zweite Mal zu Gast. Die Messe Bozen investiert auch in das Thema nachhaltige Mode …
Thomas Mur: Wir orientieren uns an unseren Besuchern und ihren Interessen, gerade bei den Publikumsmessen. So haben wir gesehen, dass uns GREENSTYLE viele neue junge Besucher gebracht hat. Wir wollen neue jüngere Zielgruppen ansprechen. Die Dynamik, die da entstanden ist, rund um den Auftritt, hat der Biolife sehr gutgetan. 2019 war GREENSTYLE mit sieben Brands zu Gast (Anmerkung: für den Auftritt im November 2020 waren 15 Brands geplant) und dieses Jahr werden wir die Zusammenarbeit nochmals verstärken – trotz der für alle so schwierigen Zeiten.

Wir haben gesehen, dass uns GREENSTYLE viele neue junge Besucher gebracht hat. GREENSTYLE x Biolife ist also ein super Match.

Das ist für mich auch Beweis dafür, dass so ein Thema in Bozen funktionieren kann. In der Mode läuft weltweit vieles schief. Es gibt aber auch inspirierende Beispiele von Unternehmen, die zeigen, dass es auch anders gehen kann. GREENSTYLE x Biolife ist also ein super Match.

GREENSTYLE: Biolife hat mit dieser Auflage ein neues Konzept. Was ändert sich im Vergleich zu den letzten Jahren?
Thomas Mur: Die Pandemie hat uns vieles gezeigt – unter anderem, dass unser Verhalten Konsequenzen hat. Wie wir leben, was wir essen und welche Kleidung oder Kosmetik wir kaufen. Das Konzept „bio“, „regional“ und „fair“ ist endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. In dieser besonderen Aufbruchsstimmung freuen wir uns auf eine besondere Biolife: Als wichtigste Plattform zertifizierter biologischer Qualitätsprodukte in Italien ist sie der Treffpunkt für bewusste Konsument*innen und Produzent*innen.

Das Konzept „bio“, „regional“ und „fair“ ist endlich in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir geben nachhaltiger Kosmetik und Mode noch mehr Raum.

Während bisher das Hauptaugenmerk auf Lebensmitteln lag, erweitern wir die Produktpalette konsequent um das Thema Einrichtung und geben nachhaltiger Kosmetik und Mode noch mehr Raum. Die Besucher dürfen sich auf Workshops zu stylishem Up- und Recycling von Möbeln und echtes Handwerk mit vielen wiederentdeckten Natur-Materialien freuen, genauso wie auf individuelle Beratung für energieeffizientes Wohnen und den Megatrend Urban Gardening. Wir bieten den Besuchern ein bewusstes Einkaufserlebnis, ganz nach dem Motto der Messe „Gut leben, bewusst einkaufen“.

Thomas Mur
© Marco Parisi

GREENSTYLE: Die Messe Bozen setzt verstärkt auf Nachhaltigkeit. Sie soll die nachhaltigste Messe Italiens werden. Das wurde auch in den strategischen Zielen verankert. Wie wird das konkret umgesetzt?
Thomas Mur: Zunächst haben wir über ein Benchmarking geschaut, was Messen international machen, die bei diesen Themen voraus sind. Vor allem die Skandinavier sind hier führend. Ausgehend davon haben wir eine Reihe von Ideen entwickelt und Prioritäten erstellt. Schnell war klar, dass das Thema sehr komplex ist, vor allem, wenn man versucht, es ganzheitlich anzugehen. Nicht alles, was zu machen wäre, ist wirtschaftlich so einfach möglich. Hier gilt es gut abzuwägen. Begonnen haben wir mit „Waste Management“, denn im Umfeld von Messen – vor allem beim Auf- und Abbau – wird viel Müll erzeugt. Dazu haben wir uns auf lokaler Ebene mit den entsprechenden Playern zusammengesetzt und geschaut, wie wir den Prozess optimieren können und einen Entwicklungsplan für die nächsten zwei Jahre erstellt.

Das begrünte Bienendach wird jetzt von einem Imker betreut und das Bienenvolk produziert zudem rund 15 Kilo Honig pro Jahr.

Dann war das Dach zu sanieren. Wir haben uns nach längerer Diskussion dazu entschieden, das Bienendach in Bozen zu machen. Das begrünte Dach wird jetzt von einem Imker betreut und das Bienenvolk produziert zudem rund 15 Kilo Honig pro Jahr. Ein weiteres Thema sind die Teppichböden bei den Messen. Wir setzen auf Hochwertigkeit und da gehörte Teppichboden bisher dazu. Ein recycelbarer Teppich aber kostet das Zwei- bis Dreifache. Corona hat uns diese Entscheidung bis auf weiteres abgenommen, denn aus Hygienegründen werden derzeit keine Teppiche verwendet. Wer weiß, vielleicht hat sich unser Publikum dann schon daran gewöhnt? Vergangenes Jahr haben wir zudem eingeführt, dass man mit einem Messe-Ticket auch die lokalen öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann. Das finanzieren wir mit.

Wie das neue Konzept der Biolife umgesetzt wird könnt Ihr vom 4. bis 7. November 2021 auf dem Messegelände in Bozen erleben. Auf dem GREENSTYLE Stand gibt es interessante Eco Brands aus der Region und unserem Netzwerk. Gut zu wissen: Ein Ausflug in die Stadt Bozen lohnt sich sowieso immer – inzwischen aber auch aus nachhaltigen Gründen: Dort könnt Ihr den nachhaltigen Kauri Concept Store von Daniel Tocca oder den CORA Store seiner Schwester Lisi Tocca besuchen. Auch besuchenswert: der Second Hand Store Kleopatra von Karin Klammsteiner

Wir freuen uns schon sehr mit der GREENSTYLE und unseren spannenden sustainable Brands auf die Biolife zu kommen.