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Simon Puschmann

Müllgeschichten: WASTELANDS by Simon Puschmann

Simon Puschmann
Simon Puschmann

Als Tobias Sehr, Kurator der Frauenbergateliers in München-Thalkirchen, auf die Arbeit von Simon Puschmann aufmerksam gemacht hat, war klar, dass wir etwas gemeinsam realisieren werden. Die ebenso überraschenden wie zeitgeistigen Müllkunstwerke wollten wir unbedingt in die 4th edition der GREENSTYLE integrieren. Die 4th edition hat nicht stattgefunden (Hier geht es zur Virtual Conference). Die Ausstellung WASTELANDS by Simon Puschmann in den Frauenbergateliers ebenso wenig. Krisenbedingt verschoben.

Und jetzt doch: WASTELANDS by Simon Puschmann:

27.08. 1800h bis 2100h Vernissage
28.08. 1200h bis 2000h
29.08. 1200h bis 2000h
30.08. 1200h bis 2000h Finissage

Fraunberg Atelier | Fraunbergstraße 4 | München-Thalkirchen

 

Während man der deutschen Bevölkerung nachsagt, seit Beginn der Coronakrise Toilettenpapier zu hamstern, bunkert der Franzose Rotwein und Kondome. Der Artikel der Stunde in den USA? Waffen. So die Klischees. Viel tiefgründigere länder- bzw. städtespezifische Unterschiede, zeichnen die kreativen Müllsammlungen von Simon Puschmann.

Simon Puschmann möchte seine Reichweite nutzen, um Awareness für Müll zu schaffen.

Bierdosen, Zigarettenstummel und Kronkorken zählen neben PET-Flaschen und Aludosen zu den klassischen Müllfunden, die uns überall außerhalb der Mülleimer begegnen. Aber auch Sonnenbrillen, Brotzeitdosen, Unterwäsche tauchen in den Werken von Simon Puschmann auf. Denn aus dem, was andere neben die Tonne schmeißen, macht der Hamburger Werbefotograf und Regisseur, wenn er nicht gerade für Adidas, Leica oder Volvo tätig ist, Kunst.

Simon Puschmann
© Simon Puschmann

In 90 Minuten entstehen Stillleben, die internationale Konsummuster dokumentieren.

Seinen Werkstoff sammelt Puschmann in verschiedenen Metropolen von San Francisco bis München. Jeweils 90 Minuten pro Ort. Wieviel Müll man in dieser Zeit zusammentragen kann? Ganz unterschiedlich, sagt der Künstler, der seine zukünftigen Streifzüge auf 60 Minuten reduzieren wird, um sauberen Städten gerecht zu werden. Behalten habe er übrigens noch nie ein Fundstück: „Ich werfe die Sachen danach immer und ausnahmslos weg.“

Am meisten Müll gefunden hat Puschmann in San Franzisco. Am längsten „gepuzzelt“ hat der Künstler mit dem Münchner Müll. Die „sauberste“ Stadt? Malaga.

Welche Stadt steht als nächstes auf seiner Agenda steht? „Leider keine, denn man kann ja derzeit nicht reisen. Die Planung meiner Serie ist rein zufällig. Ich produziere immer dann ein neues Motiv, wenn es mich beruflich oder privat (Urlaub) irgendwo hinbringt. Das steht ja derzeit leider nicht an.“

Portraits der Fundorte, die Konsummuster und -gewohnheiten widerspiegeln. Und in der Summe ein künstlerisches Statement, eine visuelle Kritik einer globalen Krise. Überraschend, wie schön sich Müll arrangieren lässt. Auf den Boden gehört er aber trotzdem nicht.

Infos und Werke zu Simon Puschmann

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