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Greenwashing

Greenwashing versus echte Nachhaltigkeit

Alle sind plötzlich grün. Und keiner wird dabei rot. Treffender hätte man die Subline des Panels, das Mirjam Smend am 20.9.2022 im Münchner Salon Luitpold moderiere, nicht formulieren können. Über Greenwashing und „echte“ Nachhaltigkeit.

Die gute Nachricht: Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren an Relevanz gewonnen. In den Medien, in der breiten Masse. Und bei den Unternehmen. Wer nicht nachhaltig agiert, sich nicht engagiert, ist raus. Klingt gut. Ist es soweit auch. Wäre da nicht der verlockende Versuch, sich einen grünen Anstrich zu verleihen, um beim „Trend Thema“ Nachhaltigkeit mitspielen zu können. Fast Food Ketten nehmen die Farbe „Grün“ in ihre Kommunikation mit auf und bieten einen veganen Burger an. Fast Fashion Konzerne schleudern immer schneller und schneller einen Drop nach dem anderen auf den Markt und gehen gleichzeitig mit nachhaltigen Kapselkollektionen und Bring-Back- bzw. ReCommerce-Konzepten in die Kommunikation…

Greenwashing fängt da an, wo Nachhaltigkeit nicht Teil der Unternehmenskultur und -ziele Teil der DNA ist.

Ernst gemeinte Nachhaltigkeit von Greenwashing zu unterscheiden wird meiner Meinung nach die größte Herausforderung für Konsument*innen. Greenwashing’ ist weit verbreitet und beeinflusst unsere täglichen Entscheidungen. Unkompliziert nachhaltig in einem Kaufhaus, Concept Store oder einer Boutique einzukaufen wird kaum möglich sein. Das funktioniert nur durch das Studium der entsprechenden Siegel bzw. im Store des Vertrauens. Oder – wenn man unkompliziert Shoppen möchte – in nachhaltigen Stores und Onlineshops.

Echte Nachhaltigkeit – wie kann das funktionieren?

Wir brauchen hier Gesetze, die Ausbeutung und Umweltschäden entlang der Lieferkette ausschließen. Das Lieferkettengesetz, das Unternehmen in Deutschland für Verletzung der Menschenrechte in ihrer Lieferkette haftbar machen soll, ist im vergangenen Jahr verabschiedet worden. Leider greift, es erst für Unternehmen ab 3.000 Mitarbeiter. In die gleiche Richtung zielt die EU-weite Kampagne ‚Good clothes – fair pay‘, die sich für existenzsichernde Löhne am Anfang der Lieferkette einsetzt.
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Greenwashing

Welcome on stage @ Salon Luitpold: 3 Stimmen zum Thema Greenwashing

Danke, Salon Luitpold und Wala/Dr. Hauschka, dass ihr dieses wichtige Thema auf die Bühne bringt. Die Podiumsgäste? Carmen Grebmer (Hochschule Luzern), Nicoline Wöhrle (WALA Heilmittel GmbH) und Leo Freischütz (Fachjournalist).

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Mit allen drei Expert*innen habe ich bereits im Vorfeld gesprochen und kann es kaum erwarten noch mehr von ihnen zu hören. Was sie zum Thema Greenwashing zu sagen haben, könnt ihr am 20. September ab 19 Uhr live erleben und mitdiskutieren. Für alle Nicht-Münchner: Die (ungeschnittene) Aufzeichnung findet sich am Ende dieser seite.

Wie kann man als Verbraucher die heiße Luft hinter grünem Versprechen erkennen? Ist die Bereitschaft zur Veränderung, zu mehr Ehrlichkeit bei den Unternehmen vorhanden? Welche Einschränkungen und welche Anreize müssen von der Politik zu den Unternehmen kommen, damit wir GEMEINSAM – ohne Scham und ohne Lügen – unsere klimapolitischen Ziele erreichen? Wie können uns transparente Labels helfen? Das und mehr wird diskutiert mit…

Dr. Carmen Grebmer

… beschäftigt sich seit 2015 mit der Erforschung des Konsumentenerlebens, der Werbe- und Kommunikationspsychologie. Sie untersucht wie Menschen umweltfreundliche Produkte wahrnehmen, welche Rolle die Produkt-, Unternehmens- und Werbekommunikation dabei spielen. Wie verhalten und entscheiden sich Konsumenten und wann entstehen Skepsis und Greenwashing-Gedanken bei ihnen. Carmen Grebmer hat an der Ludwig-Maximilians-Universität München zum Thema Nachhaltigkeit/Greenwashing promoviert. Heute doziert sie an der Hochschule Luzern. „Unser Verhalten können wir nur ändern, wenn wir es aktiv trainieren.“, hat Carmen Grebmer im Vorgespräch verraten. Heißt: Wir müssen es wirklich wollen. Hand aufs Herz: Wollen wir das wirklich? „Greenwashing ist das neue Grün“….

Nicoline Wöhrle

… verantwortet seit 2017 die Kommunikationsaktivitäten der WALA Heilmittel GmbH, zu der auch die Naturkosmetikmarke Dr. Hauschka, 100 Prozent zertifizierte Naturkosmetik „Made in Germany“ seit 1967, gehört. Als stiftungseigenes Unternehmen initiiert die WALA eine andere Art des Wirtschaftens für eine Welt, in der Unternehmen Verantwortung übernehmen und unabhängig von Einzel- und Marktinteressen agieren können. Anstatt sich durch Gewinnmaximierung für die massive Schädigung der Umwelt sowie die Ausbeutung von Millionen von Menschen weltweit verantwortlich zu machen, setzt die WALA sich für eine Wirtschaft ein, die sich weg vom Wettbewerbsdenken hin zu einer Kultur der Begegnung bewegt – zu nachhaltigen Gemeinschaften.

Wir müssen unsere Entscheidungen vor uns selbst, der Zivilgesellschaft und der natürlichen Umwelt vertreten. Nicoline Wöhrle

Leo Freischütz

… hat sein Handwerk an der Deutschen Journalistenschule in München gelernt. Die Umwelt als Thema kam parallel dazu, erst ehrenamtlich, dann hauptberuflich. Von 1990 bis 1998 war er für die bayerischen Grünen und deren Landtagsfraktion als politischer Referent für Umweltfragen, PR-Texter, Wahlkämpfer und Pressesprecher tätig. Seit 1998 schreibt Leo Freischütz freiberuflich für Zeitschriften, Newsletter und Organisationen. Sein Schwerpunkt liegt auf Ökolandbau und Bio-Lebensmittel. Und er schreibt über Naturkosmetik, Öko-Textilien, erneuerbare Energien oder nachhaltige Geldanlagen. Und wenn er nicht schreibt? Dann widmet er sich seinen 100 Kindern:
www.babysarahshome.de

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