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Earth Day Topic: DoDo Blue Forest x Tēnaka

Am 22. April ist Earth Day. Das Motto für 2021? "Restore our Earth". Nachdem ich gerade Seaspiracy gesehen habe und mich das Thema nicht mehr loslässt, habe ich mit der jungen Klimaforscherin Anne-Sophie Roux über ihre inspirierende Arbeit und die Partnerschaft mit DoDo gesprochen

Dank der Umwelt-Doku „Seaspiracy“ (unbedingt anschauen) bin ich wortwörtlich in eine Thematik eingetaucht, mit der ich mich vorher ganz offensichtlich noch nicht ausreichend auseinandergesetzt hatte. Und dann bin ich auf das italienische Schmuckbrand DoDo gestoßen. Neben ihren ikonischen Charms (aus Responsible Gold) hat sich das italienische Unternehmen, dessen Namensgeber DoDo bereits Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben ist, auf die Fahnen geschrieben, sich für Themen wie Inklusion, Gendergleichheit und Umweltschutzthemen (Ethik Codex) zu engagieren.

Mangrovenwälder speichern mindestens fünf Mal mehr Kohlenstoffdioxid pro Hektar als ein Binnenwald.

Nach der Zusammenarbeit mit dem WWF und Treedom enagagiert sich DoDo für den Erhalt der Ozeane. Dazu hat sich DoDo mit der 26-jährigen Französin Anne-Sophie Roux und ihrer Non-Profit-Organisation Tēnaka (sie hat mit 23 gegründet) zusammengetan. Gemeinsam haben sie im vergangenen Jahr 1000 Quadratmeter Korallenküste vor der malaiischen Insel Tioman wiederhergestellt. In diesem Jahr liegt der Fokus auf der Wiederherstellung und dem Erhalt von Mangroven, die einen enormen Impact auf das Binden von CO2 haben, aber durch Rodungen sehr stark gefährdet sind.

 

Und was ist ein DoDo?

Für alle die, die nicht wissen, wer oder was ein DoDo ist: Der Dodo war ein etwa einen Meter großer, flugunfähiger Vogel, der ausschließlich auf der Insel Mauritius im Indischen Ozean gelebt hat, bevor er Ende des 17. Jahrhunderts ausgestorben ist. Deshalb setzt sich DoDo dafür ein, der Natur wichtige Ökosysteme zurückzugeben, die Auswirkungen des Klimawandels zu lindern und den Erhalt der Biodiversität für die Zukunft zu garantieren.

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Mirjam Smend im Gespräch mit Tēnaka-Gründerin Anne-Sophie Roux

GREENSTYLE: Wann wurde die Klimakrise ein so wichtiger Teil Deines Lebens?
Anne-Sophie Roux:
Die Umwelt war schon immer ein wichtiges Thema für mich. Dass ich mein Leben der Klimakrise und entsprechenden Lösungen widmen werde – das habe ich während meines Studiums an der Po University in Paris entschieden, als ich an diesem Thema vor einem sozialwissenschaftlichen Hintergrund geforscht habe. Ich wollte zur Lösung dieses Problems beizutragen.

GREENSTYLE: Bäume zu pflanzen ist sehr wichtig in Hinblick auf das Klima. Mangroven sind aber offensichtlich noch wichtiger. Warum?
Anne-Sophie Roux: Wir denken häufig an die Bedeutung der Regenwälder als grüne Lunge und die Auswirkungen durch die Abholzung. Tatsächlich ist der Ozean der größte CO2 Speicher unseres Planeten. Vergleicht man die Oberfläche eines klassischen Waldes mit einem Mangrovenwald, können Mangroven fünf Mal mehr CO2 binden. Auch wenn Mangroven weniger als ein Prozent aller tropischen Wälder aus machen – ihr Einfluss auf das globale Klima ist enorm, da sie unter allen Meereslebensräumen am effizientesten hinsichtlich der Speicherung von Kohlendioxid arbeiten.

GREENSTYLE: Was bedeutet der Ozean für Dich?
Anne-Sophie Roux: Sehr viel. Aber an erster Stelle: Das Gefühl von Schönheit. Ich bin fasziniert von Meereslebensräumen. Von den kleinsten bis zu den größten Meeresbewohnern – alle sind faszinierend. Und ein Gefühl von Hoffnung, denn der Ozean ist einer der resilientesten Lebensräume überhaupt. Seit der Covid-Krise sehen wir deutlich, dass sich der Ozean erholen kann wenn wir ihm Ruhe lassen, um sich zu heilen, um wieder zu atmen. Dann kehren Meereslebewesen schnell wieder in ihre normalen Lebensräume zurück. Jede kleine Aktion, mit der wir dazu beitragen, dass sich der Ozean erholt – der Wiederaufbau eines Korallenriffs genauso wie das Pflanzen von Mangroven hat eine enorm positive Auswirkung auf unseren Planeten.

GREENSTYLE: Was war der Moment, in dem Dir klar wurde, dass Du dein Sozial Business gründen möchtest?
Anne-Sophie Roux: Während eines Gap Years habe ich als Freiwillige bei verschiedenen Projekten in Asien am Pazifik Feldforschung betrieben. Ich habe gesehen, welch enormen Impact es hat, wenn man den Ozean unterstützt und wiederbelebt. Nicht nur für die Umwelt. Auch für lokale Communities. Und die lokale Wirtschaft. Für Biodiversität. Mir wurde klar, wenn wir das, was wir hier lokal bewirken skalieren, dann können wir eine globale Veränderung herbeiführen. Deshalb habe ich Tēnaka gegründet.

GREENSTYLE: Und was bedeutet der Name?
Anne-Sophie Roux: Das Wort ist Maori und bedeutet so viel wie „Verbindung zueinander aufnehmen“. Ich glaube an die Macht von Synergien. Zusammenarbeit von Menschen aus verschiedenen Bereichen, lokalen Communities, Wissenschaftlern, Regierungen. Und ich glaube an die Macht von Kooperationen. Wir wollen Menschen und Akteure zusammenbringen, Brücken bauen, um gemeinsam mehr zu erreichen.

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GREENSTYLE: Kannst du uns einen kleinen Einblick in Deinen Arbeitsalltag geben?
Anne-Sophie Roux: Wir betreuen viele Pflanzorte in Südostasien. Ich koordiniere die Teams vor Ort, dokumentiere wieviele Mangroven bereits gepflanzt wurden, wie es mit dem Impact Report und mit dem Monitoring läuft. Ich kümmere mich um die Impact Measurement Tools. Und ich koordiniere die Zusammenarbeit mit unseren Partnern wie z.B. DoDo. Wir beginnen gerade mit der Regierung zusammenzuarbeiten, die uns mit unserem Blue Carbon Programm unterstützt, an dem auch DoDo teilnimmt. Und am Ende des Tages ist die größte Belohnung, wenn wir Vorort-Bilder bekommen, auf denen wir den tatsächlichen Fortschritt unserer Arbeit sehen können, wie das Ökosystem weiterwächst.

GREENSTYLE: Was kam zuerst? Tauchen oder Deine Begeisterung für den Ozean?
Anne-Sophie Roux: Eigentlich kam beides gleichzeitig. Ich komme aus den französischen Alpen. Den Ozean habe ich spät entdeckt. Ich habe diverse Praktika im Bereich Meeresbiologie absolviert, die dazu geführt haben, dass ich mich in das Meer verliebt habe. Es hat mir Hoffnung gegeben und die Augen dafür geöffnet, welche enorme Rolle der Ozean bei der Lösung unserer Klimakrise spielt. Mehr über das Meer zu erfahren und tauchen zu lernen war der Beginn dieser Leidenschaft.

GREENSTYLE: Kannst Du noch zum Spaß tauchen oder hast Du immer die „Wissenschaftsbrille“ auf?
Anne-Sophie Roux: Mein wissenschaftlicher Ansatz begleitet mich auf allen meinen Tauchgängen. So habe ich das gelernt. Es ging immer darum Interaktionen zwischen Algen, Fischen, der Fauna und Flora des Ozeans zu beobachten und auszuwerten. Ich liebe es diese Interaktionen zu verstehen.

GREENSTYLE: Das letzte Jahr war für alle ein ganz besonderes. Auch für den Ozean. Was konntet Ihr dort beobachten?
Anne-Sophie Roux: Während des ersten Lockdown im letzten Jahr konnte man sehen, dass natürliche Lebensräume sich sehr schnell wieder erholen, wenn die Menschheit sie in Ruhe lässt. Insgesamt hat die Krise dazu geführt, dass die Menschheit wieder etwas naturverbundener ist. Der Natur wieder mehr Bedeutung gibt. Wir hoffen sehr, dass dieses neu entdeckte Bewusstsein dazu führen wird, dass der Schutz und der Wiederaufbau des Ozeans und seiner Lebensräume stärker unterstützt wird.

GREENSTYLE: Was war der beeindruckendste Moment in Deinem Tēnaka-Leben?
Anne-Sophie Roux:
Da gibt es einige. Während der Pflanzung des DoDo-Korallenriffs im Juni vergangenen Jahres, kurz nachdem wir die DoDo Nursery Farm aufgebaut hatten, kamen plötzlich Schildkröten zurück. Das ist ein ebenso wundervoller wie seltener Moment und so wichtig im Hinblick auf die Erhaltung des Riffs. Nach einigen Monaten haben wir festgestellt, dass unsere Pflanzungen dazu geführt haben, dass sich die Schildkröten hier einnisten können. Damit hatten wir nicht gerechnet. Es hat uns sehr glücklich gemacht zu sehen, was wir mit unserer Arbeit erreichen können.

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GREENSTYLE: Du arbeitest nicht zum ersten Mal mit DoDo zusammen. Kannst Du uns ein bisschen was von dem aktuellen Projekt erzählen?
Anne-Sophie Roux: Das Projekt vom letzten Jahr hatte einen Fokus auf die Korallenriffe. Das neue Programm in diesem Jahr konzentriert sich auf Mangroven, die mehr Kohlenstoff binden als die meisten anderen Ökosysteme. Beides unglaublich wichtige Themen bei der Bewältigung der Klimakrise. Wir haben unsere lokalen Teams vor Ort in Malaysia, die sich um die Pflanzungen kümmern und das anschließende, monatliche Monitoring überwachen. Der monatliche Impact Report wird auf unserer Website auf Tēnaka Science veröffentlicht. Das ermöglicht unseren Partnern und deren Kunden einen Einblick in das Engagement des jeweiligen Unternehmens. Dort kann man sehen, welche Fische wieder zurückkehren, wieviel CO2 gebunden wurde. Der größte Teil des Projektes ist nicht die Pflanzung. Der große Teil ist das langfristige Monitoring dieses Programms.

Mangroven gehören zu den drei wichtigsten kohlenstoffbindenden Ökosystemen der Erde

Für uns ist diese Partnerschaft auch so wichtig, weil DoDo ein renommiertes Unternehmen ist, das durch sein Engagement Awareness für den Ozean das wichtigste Element bei der Bewältigung der Klimakrise schaffen kann. DoDo engagiert sich in vielen Bereichen und das fühlt sich uns sehr richtig an. Und das ist für mich die Zukunft: Alle Unternehmen sollten sich so engagieren wie DoDo. Deshalb sind wir stolz auf unsere Zusammenarbeit.

GREENSTYLE: Wie entstehen denn solche Projekte?
Anne-Sophie Roux: Die Prioritäten für solche Projekte werden von unseren Meeresbiologen vergeben. Genauso wie die Ökosysteme, die Orte, an denen wir tätig werden.

GREENSTYLE: Kannst Du uns ein paar Zahlen für das „DoDo Blue Forest“ Projekt geben, damit wir uns das besser vorstellen können?
Anne-Sophie Roux: Dieses Jahr pflanzen wir 3000 Mangroven auf zwei Hektar Küstenstreifen. Dazu arbeiten wir mit 20 Wissenschaftlern zusammen. Vor Ort involvieren wir Schulen, um die junge Generation für das Thema zu sensibilisieren und zu begeistern. Dieses Projekt führt dazu, dass wir jedes Jahr 900 Tonnen CO2 binden. Wir gehen davon aus dass ca. 3000 verschiedene Meeres- und Landlebewesen dadurch geschützt werden. Hier geht es nicht nur um CO2. Es gibt sehr wichtige Co-Benefits bei diesem Programm, so wie Jobs für lokale Communities, für Wissenschaftler, die Fischerei, den Tourismus.

GREENSTYLE: Du bist als YOUNG OCEAN LEADER ausgezeichnet worden. Bedeutet das, dass es eine wachsende Bewegung von jungen Aktivisten gibt?
Anne-Sophie Roux: Unbedingt. Die junge Generation ist sich der Tatsache bewusst, dass sie hinsichtlich der Klimakrise und ihren Auswirkungen ganz, ganz vorne steht. Diese Generation wird als erste maximal davon betroffen sein. Wir haben Social Media etc. als ganz einfachen Weg, um zu kommunizieren. Die Welt lässt sich für uns viel einfacher involvieren. Ob das Online-Aktivismus ist oder Social Entrepreneurship oder das Arbeiten mit lokalen Organisationen – wir haben viele Möglichkeiten. Wir müssen handeln, Lösungen finden und Probleme lösen. Jeder auf seine Art. Wir haben viele Möglichkeiten uns zu engagagieren. Wir müssen es nur tun. Und es fühlt sich großartig an, etwas dazu beizutragen.

GREENSTYLE: Seid Ihr untereinander connected? Gibt es ein Netzwerk?
Anne-Sophie Roux: Ich bin Teil einer weltweiten Organisation von und für junge Menschen, die sich für die Erhaltung des Ozeans entschieden haben. Dort werden über 80 Länder repräsentiert. Wir helfen uns, unterstützen uns und lernen voneinander.

GREENSTYLE: Gerade habe ich die Umwelt-Doku „Seaspiracy“ auf Netflix gesehen. Welche Bedeutung haben Dokumentationen dieser Art für die Awareness bei der Bevölkerung und für Veränderung?
Anne-Sophie Roux: „Seaspiracy“ hat als maximaler Multiplikator funktioniert. Das Thema hat innerhalb kürzester Zeit unglaublich viele Menschen erreicht. Es ist ganz wichtig, dass auf dieser Ebene etwas passiert. Aber ich war auch ein wenig frustriert, weil die Doku zu wenig lösungsorientiert aufgesetzt war. Natürlich ist es unglaublich wichtig, dass viele Menschen verstehen, dass unsere Ozeane in Gefahr sind, dass die Meeresfischerei nicht wirklich nachhaltig ist, aber die einzige Lösung, die dieser Film geboten hat, war keinen Fisch mehr zu essen. Was wir brauchen sind lösungsorientierte Dokumentationen und mit großen Zahlen zu arbeiten, die die Menschheit für diese Themen sensibilisieren. Es muss vor allem auch kommuniziert werden, dass wir noch etwas verändern können, wenn wir jetzt damit anfangen.

GREENSTYLE: Was kannst du unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Anne-Sophie Roux: Wir denken viel zu oft, dass wir als Einzelner nicht die Möglichkeit haben etwas zu verändern. Aber wir vergessen oft, was wir allein mit unseren Konsumgewohnheiten bewirken können. Wir können uns für nachhaltige Brands und Unternehmen entscheiden, die ethisch produzieren anstatt Greenwashing als Marketingtool  zu nutzen. Der Druck der Konsumenten führt dazu, dass Unternehmen nicht mehr die Wahl haben, ob sie nachhaltig arbeiten oder nicht. Wir haben die Power.

Danke für Dein Engagement und das Gespräch, Anne-Sophie.

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Support now: DoDo for Tēnaka

Symbol des Umweltschutzengagements von DoDo ist der Granelli-Armreif DoDo for Tēnaka, der aus Meeresplastik hergestellt wurde. Die Kunststoffteile wurden von REVET aus Pisa aus dem Mittelmeer gefischt, umgewandelt und in Grünnuancen gefärbt, um an die Schönheit der Mangroven zu erinnern.

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